Investorenlösung für Kenbi gefunden – Standorte und Arbeitsplätze gesichert
Mit dem erfolgreichen Abschluss des Investorenprozesses nun auch für die nordrhein-westfälischen und niedersächsischen Standorte der Kenbi-Gruppe ist es Insolvenzverwalter Dr. Gregor Bräuer gelungen, die nachhaltige Fortführung des Pflegedienstleisters zu sichern. Bereits im Juni hatte Dr. Bräuer die Einrichtungen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt an neue Betreiber übertragen. Nach nur vier Monaten sind damit nahezu sämtliche Standorte und mehr als 735 Arbeitsplätze gerettet.
Der Insolvenzverwalter Dr. Gregor Bräuer, Partner bei Streitbörger in Düsseldorf, hat am 1. August elf weitere Einrichtungen von Kenbi, nun in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, an neue Betreiber übergeben. Die Häuser gingen an die renommierten Anbieter Pflegeunion aus Düsseldorf und Lebensblick aus Lemgo. Beide Investoren verfügen über umfassende Erfahrung in der ambulanten Pflege. Sie übernehmen 240 der bislang 260 Mitarbeitenden in den Einrichtungen und wollen den Pflegebetrieb in den jeweiligen Regionen langfristig weiterentwickeln. Über den Kaufpreis haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart.
Die Differenz zur ursprünglichen Mitarbeiterzahl ergibt sich daraus, dass die neuen Betreiber eigene kaufmännische Strukturen eingebracht haben. Im Rahmen der Übernahme lag der Schwerpunkt daher auf dem pflegerischen Personal, während verwaltende Tätigkeiten anderweitig abgedeckt werden.
Bereits zum 1. Juni 2025 konnte Bräuer erfolgreich die Kenbi-Standorte in Brandenburg und Sachsen-Anhalt an die erfahrene Pflegewerk-Gruppe vermitteln. Diese übernahm sämtliche Geschäftsbetriebe nebst rund 470 Beschäftigten. Pflegewerk zählt nach eigenen Angaben zu den 15 größten Anbietern ambulanter Pflege in Deutschland und betreibt darüber hinaus zahlreiche Einrichtungen für betreutes Wohnen und Tagespflege.
„Mit den nun erzielten Lösungen erhalten die Kenbi-Standorte eine neue, langfristige Perspektive“, erklärte Insolvenzverwalter Dr. Bräuer nach Vertragsunterzeichnung. „Mein besonderer Dank gilt allen Beteiligten, insbesondere den engagierten Mitarbeitenden, deren Einsatz entscheidend zum Erfolg beigetragen hat, sowie dem Gläubigerausschuss für die stetig konstruktive Zusammenarbeit.“
Seit dem Insolvenzantrag Ende März 2025 hat Bräuer den Geschäftsbetrieb der Kenbi-Gruppe vollumfänglich aufrechterhalten und zielgerichtete finanzielle sowie leistungswirtschaftliche Sanierungsmaßnahmen initiiert und konsequent umgesetzt. Dadurch konnten innerhalb weniger Monate Investorengespräche erfolgreich geführt und die Standorte, Arbeitsplätze sowie die Versorgung der rund 2.500 Pflegebedürftigen an den knapp 50 Standorten gesichert werden.
Bereits vor Unterzeichnung der jüngsten Kaufverträge konnten die Standorte in Bodenwerder und Kerpen mit ihren rund 25 Mitarbeitenden von Pflegeunion und Lebensblick übernommen und fortgeführt werden. Standorte in Rheda-Wiedenbrück und Bad Fallingbostel mussten hingegen aus wirtschaftlichen Gründen im Rahmen der vom Insolvenzverwalter verantworteten Sanierungsmaßnahmen nach Verfahrenseröffnung geschlossen werden.
Für die Kundinnen und Kunden der Kenbi-Standorte ist die kontinuierliche Versorgung gewährleistet: Die neuen Betreiber besitzen bereits die erforderlichen Versorgungsverträge, sodass die ambulante Pflege nahtlos weitergeführt werden kann.
Über Dr. Gregor Bräuer:
Dr. Gregor Bräuer ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht. Er ist seit 2006 im Bereich der Unternehmenssanierung tätig und wird regelmäßig von Gerichten in Nordrhein-Westfalen als Insolvenzverwalter, Sachwalter und Restrukturierungsbeauftragter bestellt. Dr. Bräuer hat sich einen Namen in komplexen Insolvenzverfahren gemacht, darunter jener des Essener Immobilienkonzerns FAKT mit insgesamt rund 40 Gruppengesellschaften im In- und Ausland. Im Fokus der Medien standen auch die Insolvenzverfahren von Mister Minit sowie der deutschen Tochtergesellschaft des schwedischen Modekonzerns Gina Tricot, die Bräuer als Sachwalter beziehungsweise als Insolvenzverwalter verantwortete. Als Restrukturierungsbeauftragter begleitete er die Sanierung von Unternehmensgruppen und Immobilienentwicklern. Er steht Unternehmen zudem in Eigenverwaltungsverfahren als Berater oder Generalbevollmächtigter zur Verfügung. Dr. Bräuer verfügt über umfangreiche Erfahrung bei grenzüberschreitenden Insolvenzen sowie im internationalen Insolvenzrecht. Das führende Branchenhandbuch des JUVE-Verlags hebt ihn als „häufig empfohlenen“ Anwalt regelmäßig hervor. Wettbewerber bezeichnen ihn dort als „fachlich herausragend.“ Das Handelsblatt in Kooperation mit Best Lawyers führt ihn wiederholt in der Kategorie „Deutschlands BESTE Anwälte“ aus dem Rechtsgebiet Restrukturierung und Insolvenzrecht. Die Wirtschaftswoche zählt Dr. Bräuer zu den „renommiertesten Insolvenzrechtlern“ in Deutschland.
Weitere beteiligte Rechtsanwälte und Berater:
Insolvenzverwaltung: RA Dr. Gregor Bräuer (Insolvenzverwalter), RA Philipp Scholz, RAin Ines Cammann, RA Ingo Gerdes, RA Felix Martini, Betriebswirtinnen Olga Riedel und Silvia Kloss. Berater Schuldnerin: RA Christian Stunz. Berater M&A/Controlling/operative Betriebsfortführung: Montag & Montag (Daniel Schlink, Jennifer Avens, Roman Bausch, Felix Gussek, Dr. Bernd Lachmann). Berater Investor: Lindenpartners (Dr. Tobias de Raet, Dr. Frank Eggers, Dr. Noah Neitzel)